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Verschollene Obstsorten
Obstsorte gesucht!
Der Braunschweiger Tafel-Rambour - Sortenbeschreibung von Hermann Stolberg
20. Mai 2020

Alte Obstsorten berühren uns, sie sind ein Teil unserer Kulturgeschichte. Häufig sind es Kindheitserinnerungen, Familiengeschichten oder die Neugierde zu wissen, warum welche Obstsorten von unseren Vorfahren gepflegt und vermehrt wurden, die uns nach alten Sorten forschen lassen.

 

In dieser neuen Rubrik „Verschollene Obstsorten“ bitten wir Sie – unsere Mitglieder und alle Freundinnen und Freunde des Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachen e.V. –  um Ihre Mitarbeit bei der Suche nach verschollenen niedersächsischen Obstsorten.

 

Beginnen wollen wir mit dem Braunschweiger Tafel-Rambour. Aufmerksam gemacht auf diese Sorte hat uns Willi Hennebrüder vom BUND-Lemgo. Im Rahmen einer Überarbeitung des Erfurter Führers ist er auf diese Apfelsorte gestoßen und hat uns um Mithilfe gebeten, Edelreiser dieses Apfels aufzuspüren. Hermann Stolberg vom Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen e.V. hat sich die Mühe gemacht, diese besondere Apfelsorte näher zu beschreiben.

 

„Verschollene Obstsorten“ bedeuten nicht zwingend, dass die Sorten nicht mehr existent sind. Denken wir an die Wiederentdeckung des von der Presse und der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgten Napoleon Apfels, oder vor einigen Jahren an das gelungene Wiederauffinden von Müschens Rosenapfel.

 

Häufig haben solche Wiederentdeckungen mit viel Glück zu tun, wie beispielswiese das Aufspüren der selten gewordenen alten Sorte Herbststreifling = Amtsmannapfel, welche unlängst in einem Gehölzstreifen am Feldrain nahe der Ortschaft Bleckede entdeckt wurde. In der Vergangenheit wurde der Heckenstreifen immer wieder „auf den Stock“ gesetzt. Dabei wurde der Herbststreifling nur oberhalb der Veredelungsstelle gekappt. Die Knickpflege wurde aufgegeben und der Apfel trieb wieder aus, er entwickelte sich zu einem „Buschbaum“. Eingenischt zwischen den übrigen Gehölzen trägt er jedes Jahr erneut seine Früchte.

 

Helfen Sie uns bei der Suche!

Wir sind uns sicher, dass in manch einem Uraltgarten, in einer „vergessenen“ Obstbaumallee, auf einer verträumten Streuobstwiese oder gar im Hinterhof vielleicht doch noch die eine oder andere Sorte darauf wartet, wiederentdeckt zu werden.

 

Helfen Sie mit, diese Sorten wieder aufzuspüren und das genetische Material für die Menschen, die nach uns kommen und für eine unbestimmte Zukunft mit sich dynamisch verändernden Umweltbedingungen zu sichern.

 

Das Wiederauffinden alter Obstsorten leistet unseren Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt unserer Obstsorten für zukünftige Generationen. Und ganz nebenbei bemerkt, machen diese alten Sorten unsere Welt auch ein kleines bisschen schöner.

 

Hier erfahren Sie mehr über den  Braunschweiger Tafel-Rambour – eine Sortenbeschreibung von Hermann Stolberg. Wenn Sie vermuten, diesen Apfel gefunden zu haben, melden Sie sich gerne bei uns unter der E-Mail-Adresse: info@streuobstwiesen-buendis-niedersachsen.de.